KS-Modellbautage in Stromberg 2005
Einleitung

Nicht jeder Stromberg-Reisende hatte das Glück, trockenen Reifens die Ausstellungshalle zu erreichen. Fleckenweise hat es am Freitag nachmittag wohl "geschüttet wie aus Kübeln". Ganz nördliche Norddeutsche kamen zwar trocken durch, brauchten aber allein für das Teilstück Soltau - Göttingen 3 Stunden Kriechzeit. Naja - alles wird gut... Die gute Magenversorgung und die familiäre Atmosphäre in der wirklich freundlichen, hellen Stromberger Halle haben dann wieder versöhnt.

Was auffiel: selbst bei strahlendem Sonnenschein grummelte es hin und wieder in der Halle verdächtig nach Gewitter. Des Rätsels Lösung: Hans Poscher donnerte "hinter den Karpaten" mit Wettersound herum. Anschließend rauschten die Tannenwipfel und stundenlang zwitscherten Vögelchen durch die Halle. Jeder esoterische Therapeut hätte seine Freude an dieser entspannenden akustischen Kulisse gehabt.

Auch auf dem US-Waldbahnhof von Michael Butkay zwitscherte der Wald. Zusätzlich schnauften und bimmelten aber auch noch einige Shays über die Gleise und die unermüdliche Diesellok von Karlheinz Stümpfl (Typ FREELANCE BB) röchelte emsig hin und her. Überhaupt war diese Anlage einer der diesjährigen Höhepunkte. Fast unglaublich, wie weit ein engagierter Modellbauer die Details detaillieren kann. Guckt Euch mal die Fotos genau an (noch genauer bitte!).

Klein, fein und mit reichlich "Oh wie niedlich"-Komplimenten bedacht: Christian Rauens motorisierter 0e-Schienenkuli und weitere Feinheiten. Er schleicht zwar nicht wie ein Kuli übers Gleis sondern springt eher wie ein Tiger los - aber immerhin: "Er bewegt sich doch!"

Auch klein und auf ganz andere Weise fein ist die Miniinsel-Inselbahn von "XYZ-Unbekannt" (ein netter Kollege aus dem Hunsrück - wer kennt den Namen?). Da konnte man merken, dass sie von einem Modellbauer erschaffen war, der etwas von Steinen und Felsen versteht. Die Spurweite der Inselbahn ist 9 mm. Trotz des quasi gleichen Themas ist sie so ganz anders als Helmut Heinerts Lummerland. Es müsste reizvoll sein, mal alle Null-Lummerland-Inselbahnen auf einer Ausstellung gemeinsam zu sehen.

Ein Thema für viele intensive Gespräche war erwartungsgemäß das "janz frische Modell" des "gruppenbetreuten Dessauer/Hümmling/KOK-Triebwagens". Wenn man bedenkt, dass dieses Projekt erst im Juni diesen Jahres als Thema in der Gruppe angesprochen wurde, so ist es schon bemerkenswert, dass Markus Klünder bereits jetzt äußerst sauber aus Polystyrol gefräste Bauteile vorzeigen konnte, aus denen Detlef Racky ein erstes, lackiertes und fast fertiges (!) Modell auf der 0e-Anlage laufen ließ und auch das Roh-Modell von Markus dank des Wedekind-Bodenbleches auf Industrie-Chassis schon auf die Strecke gehen konnte. Beide Modelle ließen erkennen, dass die "Schmalspurbahnliche Produktionsgenossenschaft HüKB/KOK-Triebwagen" einen feinen, sauber konstruierten und produzierten und doch vergleichsweise preiswerten Bausatz herausbringen wird.

Übrigens ein hervorragender Grund, das nächste große Schmalnulltreffen in Wulften am Südharz nicht zu versäumen. Diese Veranstaltung war in aller Munde und wurde vom "Verantwortlichen" intensiv beworben. Sogar auf der Toilette hing ein großes Plakat. "Wulften" am 4. / 5. März 2006 ist jetzt schon "vielversprechend" für uns mitteleuropäische 0f-, 0e- und 0m-Schmalspur-Modellbahner. Bleibt zu hoffen, dass sich nicht irgendjemand selbst ausgrenzt. Wer sich schon mal für "Wulften 2006" als Aussteller anmelden will, kann sich ab sofort bei Jürgen Wedekind melden (wedekind [ätt] jw-modellbahn.de). Zögert Eure Anmeldung nicht zu lange hinaus. Erfahrungsgemäß beißen den letzten die Hunde! Ach ja: Anfang März müssen wir noch mit Nachtfrost rechnen. Wohnmobilisten sollten sich folglich eine Heizung einbauen, sonst gibt's wieder "kalte Füße" als Gesprächsthema anstatt "Schmalspur-Geschnatter"!

Nicht nur verbal angekündigt, sondern tatsächlich spontan am Stand zu kaufen waren Rolf Tonners neue Speichenradsätze mit 13,5 mm Durchmesser und RP25 Radreifen-Profil. Sie sind u.a. gemacht als Tausch-Radsätze für MagicTrain Wagen. Alte Plastik-Radsätze raus, neue schwarzvernickelte Messing/Kunststoff- Radsätze rein und abfahren. Das Leben kann ja so schön sein...

Einen Begrasungs-Workshop gab's auch! Hier wurden die Möglichkeiten des elektrostatisch arbeitenden NOCH-Begrasungsgerätes anschaulich vorgeführt. Und auch seine Grenzen aufgezeigt.

Das große Modul-Arrangement bestand dieses Jahr aus einer Gruppe 0-Regelspur gekoppelt mit 0m. Dort waren u.a. der "neue" Weinert Triebwagen und am Stand von Axel Hartig ein fertiger Wismar-Triebwagen der Bauart "Frankfurt" auszumachen.

Auf der Bühne tummelten sich eine H0-Anlage, eine H0m-Anlage nach Schweizer Vorbild sowie Georg Wolter und Hubert Wetekamp mit ihren 0n3-Modulen.

Text: Detlef Racky, Rolf Tonner