Sommer Sonne Schmalspur in Trunstadt 2006
Einleitung

Sommer Sonne Schmalspur 2006...
das Motto traf mal wieder genau den Punkt. Es war Sommer(sonnenwendfiesta), die Sonne heizte spürbar den Saal auf und für Schmalspur sorgen wir ja bekanntlich selbst.

Wie immer (?) wurden einige Modifikationen der ursprünglich geplanten Modulzusammenstellung notwendig. Nichts dramatisches, aber trotzdem erwähnenswert. Weil Mathias Suppe und Arthur Hintermann einige nicht eingeplante Module mitgebracht hatten, konnte die Strecke bis "KLAPPHEIM" noch um mehrere hundert Zentimeter verlängert werden.

Detlef Rackys Bahnhof "HARDHAUSEN" war zum erstenmal als "Spitzkehre" im Einsatz und hat sich in dieser Rolle offensichtlich bewährt. Schreiberling R.T. aus HH fiel hier besonders das aufwändige, unterirdische Gestänge zum Stellen der Weichen positiv auf. (Ergänzung des "Verursachers": So kompliziert ist dieser Weichenantrieb gar nicht; kostet auch nur so um 5,- EURO je Weiche - das Teuerste daran ist der Schalter für die Herzstückpolarisierung - der würde aber auch bei anderer Bauweise benötigt. Der Hauptgrund für meinen Untergrundantrieb ist meine Abneigung, mit den Fingern auf den Modulen an Weichenhebeln "herumzufingern".)

Mittelpunkt des längeren Streckenzweiges waren wieder die bewährten Module von Arthur Hintermann. Detlefs Weinberg-Module blieben diesmal zwar "unbeweint", aber auch so "nüchtern" verrichteten sie klaglos ihre Aufgabe, wie auch die Hügelgebirgstunnel-Module von Jürgen Reimann.

Der kürzere Streckenzweig war bestückt mit Modulen von Uli Leibfarth, Detlef Racky, Michael Blank und als Endbahnhof den Bahnhofsmodulen "FROST" von Robert Selzer. Entzückend das große Begrüßungsschild am Empfangsgebäude: "Willkommen in Frost - ziehen Sie sich warm an". Sowas gefällt R.T. aus HH!

In Abwandlung des üblichen FREMO-Frachtzettelbetriebes hatte Horst Bertram im Vorfeld dankenswerterweise schon ein paar seiner Frachtaufträge als Leporello angelegt und auch seine Wagen samt Frachten mitgebracht. So konnten frische Gurken, defekte Maschinenteile, Großkisten, Paletten, Umzugsgut und andere Frachtgut befördert werden. Da bemerkt der Laie die Sachkundigkeit der erfahrenen FREMO-Schmalspurbahner. Gäste und Fremdlinge schlossen sich spielfreudig den alten Hasen an. Die Uhr lief wieder mal sechsfach schneller als in Mitteleuropa üblicherweise üblich und Fahrplangestalter Detlef war selbst ziemlich erstaunt darüber, dass sein Fahrplan erstaunlich gut eingehalten wurde (vielleicht, weil R.T. nur zugeschaut hat?).

Arthur Hintermann hatte noch einige "zugekaufte" Kurvenmodule in Reserve, die zu einer separaten kleinen 0e-Analog-Strecke zusammengestellt wurden. Hier wurden diverse Analog-Loks ausprobiert, unter anderem auch die AlpinLine-Schöma mit Arthurs aufwändig aus Vollmessing gefräster Vorserien-Antriebseinheit. Für die heftig gewünschte Serien-Ausführung will er aber ein anderes Antriebs-Konzept umsetzen. Dazu müssen erst noch bestimmte NWSL-Getriebe aus der Amerikanei importiert werden. Die Interessenten für Schöma-, Minex- und sonstige Diesellok-Antriebe müssen sich nun also doch wieder in die große 0e-Warteschlange einreihen. Aber das kennen wir ja schon.

An diesem Tisch wurde dann auch mal wieder über die Vor- und Nachteile von Lötkolben bzw. Flammlöten diskutiert. Mit etwas Glück wird Arthur auf einem der kommenden Treffen mal ein kleines Flammlöt-Seminar abhalten. Zumindest R.T. aus HH kann da sicher noch etwas lernen.

Gewissermaßen am Rande des Treffens präsentierten Familie Wendel und Rolf Tonner ihre Angebote für 0-Schmalspurbahner (und andere). Manfred Wendel erläuterte u.a. seine Art, die Stämme seiner sehr ansehnlichen Bäume zu wickeln und zu bemalen. Rolf Tonner hatte außer seinen bekannten Bauteilen auch "frische" 13,5 mm und 15,5 mm Speichen- und Scheiben-Radsätze dabei. Eigentlich kann sich heute niemand mehr beschweren, dass es für seine 0e-Wagen keine brauchbaren Radsätze gäbe, es sei denn, jemand will partout das absolut maßstäbliche Rad des "abgefahrenen CPwPostMilch" (Bauart Wisgörlweymar vom Oktober 1923) der Südostwestnordpritzer Kleinbahn haben. Da wäre dann wohl eine individuelle Sonderanfertigung notwendig.

Ebenfalls gezeigt, sofort ausprobiert und für gut befunden wurde ein "LocoNet-Tester" von Horst Bertram, der falsch verdrahtete Western-Stecker sofort entlarvt, sowie ein "Prüf-Ei" zum Prüfen der Polaritä aufeinander folgender Booster-Bereich. Beide Geräte sind klein, nützlich und einfach "gut"! Anfängliche Probleme bei der Verkabelung der Module wurden damit schnell und souverän gelöst.

Immer wieder amüsant ist (für mich) auch das Aufeinandertreffen der verschiedensten deutschen Dialekte. In leichter Abwandlung einer bekannten Hymne könnte man singen: "Schmalspur Schmalspur über alles, über alles in der Welt. Von der Maas bis an die Neiße, von der Etsch bis an den Belt - 0e gefällt" ;-)

Mein Fazit: Ein entspanntes und friedliches 0e-Treffen. Weder die Fußball-WM noch das ziemlich große Sonnenwendfeuer am Rande der Trunstädter Sportwiese haben die 0e-Begeisterung wesentlich beeinträchtigt. Ich zumindest freue mich schon auf die kommenden "SSS"-Treffen.

Rolf Tonner - 26.Juni 2006