Sommer Sonne Schmalspur in Trunstadt / Franken 2004
Einleitung

An einem hübschen Fleckchen am fränkischen Main hat sich die SSS-Gemeinde mit ihren Modulen diesmal versammelt. Um es gleich vorweg zu nehmen: die Sportgaststätte Trunstadt mitsamt Sporthalle und "Camping-Bühne" hat "Wiederholungs-Potential". Vielleicht treffen wir uns also 2006 wieder in Trunstadt, sofern Familie Racky nochmal die Nerven hat, sowas zu organisieren. Rolf Tonner stellt den Rackys jedenfalls ein gutes Zeugnis aus!

Nun einige Punkte, die dem nicht wirklich fachmännischen "Reporter Rollo von Tüünstedt" aufgefallen sind. Bitte berücksichtigt dabei, dass es sich überwiegend um "oberflächliche Beobachtungen" handelt und nicht um hieb- und stichfeste Bewertungen!

Am Freitag nachmittag so gegen 15:00 Uhr rollten die ersten Module an, um 18:30 stand alles und nach dem Abendessen wurde ab 21:30 schon mal ein "Teil-Fahrplan" abgearbeitet. Nicht perfekt, aber immerhin.

Arthur Hintermann brachte wieder erstaunlich viel Holz aus der Schweiz mit. Eine neuer Frachtkunde auf seinen Modulen ist die Kisten-Fabrik, die über eines der Anschlussgleise zum bereits bekannten Sägewerk erreichbar ist. In Arthurs Bahnhof war des öfteren "die Hölle los". Im Sinne des Wortes ein richtiger Betriebsmittelpunkt. Ich vermute mal, dass die meisten Verspätungen hier "herausgearbeitet" wurden.

Ein Stückchen weiter hatte Günter Zirch seine Modul-Ecke "Schrauben-Fabrik" aufgebaut. Die recht großen Halbrelief-Häuser machten deutlich, dass durchaus nicht immer ein gewaltiger Gesamtfabrik-Komplex modelliert werden muss, um eine reizvolle Betriebssituation darzustellen. Halbrelief tut's auch! Außerdem zeigte Günter eine vielversprechende Vorstufe eines sehr "zierlichen" Null-Fabrik-Zaunes mit Tor- und Zaun-Elementen. Das Endprodukt soll aus Neusilberblech geätzt werden. Ich bin gespannt auf das fertige Produkt - es wird sicher viele teure Null-Immobilien gegen Null-Industrie-Spione abgrenzen. Nicht in Betrieb, aber gut sichtbar ausgestellt war Günters Fachwerk-Lokschuppen. Nach dem E-Mail-Betrieb von "neulich" ergaben sich hier einige weiterführende Gespräche.

Olaf Große steht auch auf betriebsame Ecken. Diesmal brachte er seinen Bahnhof "Horstdorf" mit. Sehr hübsch gestaltet und mittels diverser Kleinigkeiten eindeutig als DDR-Hoheitsgebiet zu erkennen. U.a werden hier Ziegelsteine mittels einer Feldbahn zur Kleinbahn "gebracht". Es gibt also einiges zu rangieren.

Robert Selzers Bahnhhof Frost bildete den Endpunkt der Zweigstrecke Horstdorf - Wurm - Frost. Hier ging's gemütlich zu. Wer immer sich vom Stress auf der Hauptstrecke erholen wollte, "besorgte" sich einen Personenzug Frost / Wurm / Horstdorf und zurück. Sehr entspannend. Allerdings hat Journailleur Rolf T. es doch geschafft, eine Ladung Langholz vom Sägewerk zurück in den Wald zur Langholzverladung Wurm zu fahren (Tschuldigung Leute, aber Kapitäne landen ja manchmal auch nicht am vorgeschriebenen Zielhafen!).

Ein paar neue Fahrzeuge gab es selbstverständlich auch zu sehen. Mir fiel besonders der Triebwagen T2 von Uli Leibfarth auf. Sehr lang und trotz einiger noch fehlender Details schon sehr beeindruckend. Amüsant auch Ulis Erzählung, wie er so die diversen, unvergleichlichen Rundungen dieses Modelles "zurechtgedengelt" hat (Mann weiß schließlich, worauf es ankommt). Es hörte sich sehr professionell an!

Irgendwie komisch dagegen die Geschichte mit meiner auch noch ziemlich neuen Lok 99 4603. Ich habe sie nicht selbstgebaut, sag aber auch nicht, wer's war. Der Witz: meine eigene 0eKupplung versagte an dieser Lok - ja, sie löste sich aus dem "Maul" der Pufferbohle und kam mir zum Ende des Einsatzes großzügig entgegen. Da muss Rolf Tonner alias Rollo von Tüünstedt folglich nochmal ran. So eine Schande kann ich doch nicht auf mir sitzen lassen!

Nicht aufgepasst haben wir bei der Vorstellung eines Umbaues der Stainz zu einer recht gut aussehenden B1-Lok im Stile der Herforder Kleinbahn. Den Erbauer der B1 Lok kennen wir namentlich leider nicht, er ist uns aber schon bei anderen Treffen begegnet (Bitte mal melden, wir zerren dann "alles" an die Öffentlichkeit). Zur Lok selbst: Obenrum hat er ein Pola-T3-Gehäuse verwendet und dieses gemetzgert - das heißt: schmaler gemacht. Der Kessel wurde vorn und hinten verlängert. Einiges an "Zubehör" dran und die Zylindereinströmrohre verkleidet - obenrum mehr oder weniger fertig. Aaaber untenrum? Da hat erstaunlicherweise keiner genau hingeschaut, obwohl sich gerade dort doch auch wichtige Dinge abgucken ließen (also nochmal: bitte melden!).

Ein Dauerthema ist natürlich immer wieder der Gleisbau. Wie sieht das "einzig wahre" Schienenprofil aus und wie verlegt man die "einzig wahren" Schwellen "richtig". Zugegeben, ich bin der Meinung, dass es ein Leben außerhalb von LENZ gibt.

Auch dabei, aber ohne Rollbockgrube und "nicht ans Netz angeschlossen" hatten die 0-Regelspurer einige Meter Module aufgebaut. Was mir auffiel, war zum Einen eine Weiche mit Gelenkspitzenverschluss alà "Henning & Schnabel" (?) - ein süddeutsches Bauteil an einer "Preußen 5 Weiche" - Wenn das der Kaiser erfährt! Ebenfalls äußerst fein detailliert ein Bremsschuh-Halter mit beweglichem (!) Schutzdeckel.

Am Freitag Abend gab Arthur Hintermann noch einige Anekdoten mit dem Schweizer bzw. Deutschen Zoll zum Besten - in seiner Art, so dass uns die Tränen in den Augen standen. . .

Samstag Abend nach dem Abendessen fuhren Sebastian Große und Florian Leibfarth mit zwei MT-Dieselloks als Doppeltraktion eine Rollbockfuhre mit drei Regelspurwagen.

Haupttext: Rolf Tonner & Detlef Racky
Fotos: Rolf Tonner, Alexander Lösch & Sebastian Große
Bildunterschriften: Rolf Tonner, Detlef Racky & Jelle Jan Postma